Fotoshooting mit Hanna Johansen – Literarische Ikone im Bild

Literarische Begegnung zuhause

2019 hatte ich das Vergnügen, die renommierte Schweizer Schriftstellerin Hanna Johansen (1939–2023) in ihrer häuslichen Umgebung fotografisch zu begleiten. Bekannt als Meisterin sprachlicher Präzision – egal ob in Romanen, Essays oder Kinderbüchern – war dieses intime Shooting genau das, was ihre Persönlichkeit unterstrich.

Der Fokus lag auf den Einladungskarten für die Hottinger Literaturgespräche, bei denen Hanna zusammen mit Margrit Schriber auftrat. Daraus entstanden eindrückliche und stimmungsvolle Bilder, die Emotion und Präsenz in einem einzigen Augenblick festhalten. Diese Fotos fanden später ihren Weg in die Printmedien – unter anderem wurden Fotografien von Hanna Johansen und Margrit Schriber im Bieler Tagblatt veröffentlicht:

“Auch sie haben sich «in die Sterne geschrieben» … Hanna Johannsen und Margrit Schriber nachträglich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen…”

Die Aufnahme beim gemeinsamen Lesungsabend brachte jene besondere Atmosphäre zum Ausdruck: eine zurückhaltende Präsenz und eine Stimme, die nachhallt. Dabei war es mein Ziel, die stillen Zwischentöne, die feine Distanz und die geballte Erfahrung dieser Autorin eleganter denn je fotografisch einzufangen.

Weiteres auf meinem Blog: Link
Wikipediaeintrag zu ihr: Link

Hanna Johansen, Margrit Schriber
Hanna Johannsen

Wer war Hanna Johansen – die Stimme hinter der Kamera

Hanna Johansen, geboren als Hanna Margarete Meyer in Bremen am 17. Juni 1939, prägte ihre Biografie mit einem Studium der Germanistik, Altphilologie und Pädagogik in Deutschland. Nach Aufenthalten in Ithaca (NY) ließ sie sich in Kilchberg (ZH) nieder, wo sie zusammen mit ihrem späteren Ehemann Adolf Muschg lebte, Beitrag zu Adolf Musch: Link.

Ihre literarische Karriere begann als Übersetzerin, anschließend schrieb sie eigene Werke – ihr Debüt „Die stehende Uhr“ erschien 1978. Zahlreiche Auszeichnungen wie der Solothurner Literaturpreis (2003) oder der Ingeborg‑Bachmann-Preis (1993) begleiteten ihren Weg. Hanna Johansen war Mitglied bei PEN Schweiz und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung – ein Zeichen ihrer literarischen und kulturellen Bedeutung.

Als Fotograf empfand ich es als Ehre, diese reflektierte Stimme durch meine Bilder sprechen zu lassen. Die Kombination aus ihrem literarischen Scharfsinn und ihrer leisen, eindringlichen Präsenz machte jedes Bild zu einem visuellen Gedicht. Es ging nicht um Perfektion, sondern um Authentizität – und genau diese tiefe Verbindung erzähle ich mit jeder Aufnahme neu.

Hanna Johansen