Hottinger Literaturgespräche – Lukas Hartmann

Lange suchte er in Werken wie «Pestalozzis Berg» oder «Gebrochenes Eis» nach Orientierung für sich und seine Generation, der in Bern geborene, zunächst als Lehrer, Sozialarbeiter und Radiojournalist tätige Lukas Hartmann. Der Durchbruch gelang ihm 1992 mit dem Roman «Die Seuche», der zum Anfangspunkt einer acht Bände umfassenden modernen Comédie humaine wurde, die mit Bern als Mittelpunkt auf spannende Weise Geschichte auf ihre Virulenz für die Gegenwart überprüft: den Bezug zwischen Pest und Aids in «Die Seuche», Kolonialpolitik gestern und heute in «Die Mohrin» von 1995,
«Die Tochter des Jägers» von 2002 oder in «Bis ans Ende der Meere» von 2009. Die Geschichte und ihr Bezug zur Gegenwart hat Hartmann aber auch in seinen jüngsten Werken nicht losgelassen: So erwachte in «Räuberleben» 2012 der legendäre Räuber Hannikel zu neuem Leben, und im Mittelpunkt von «Abschied von Sansibar» steht 2013 das berührende Schicksal der sansibarischen Sultanstochter Salme bint Said.

Text: Charles Linsmayer

 

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