Hottinger Literaturgespräche – Urs Widmer

«Es stört mich weniger als früher, wenn man mich einen Humoristen nennt. Ich weiss schon, wie sehr viel anderes da drin ist, und in der Tat, wenn ich meine Geschichten nicht immer erneut erfinden würde, würde ich wahrscheinlich ex- oder implodieren.» Was Urs Widmer 2006 in einem Interview gesagt hat, wirft ein helles Schlaglicht auf das Werk dieses Autors, der, begnadeter Satiriker in jedem Bereich, einer der grossartigsten, ernstzunehmendsten und erfolgreichsten Erzähler, Dramatiker und Essayisten der Schweiz ist. Bereits 1980, als er noch in Frankfurt lebte und mit Büchern wie «Alois», «Die Forschungsreise» oder «Die gelben Männer» Furore gemacht hatte, gaben Thomas Bodmer und H.C.Artmann ein «Urs Widmer Lesebuch» heraus. Voreilig, wie inzwischen klar ist, standen doch Bühnenerfolge wie «Stan und Ollie in Deutschland» oder «Top dogs» noch bevor und konnte noch niemand wissen, zu welchem Rang und Ansehen Widmer, inzwischen an der Englischviertelstrasse in Zürich domiziliert, mit Prosabänden wie «Der blaue Siphon», «Liebesbrief für Mary», «Der Geliebte der Mutter» und «Das Buch des Vaters» noch gelangen würde.

Text: Charles Linsmayer

 

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