Ziviltrauung
Daniel de Roulet trug nicht nur französische Kostproben seines Werks vor – etwa einen Auszug aus dem noch unveröffentlichten Roman «Dix petites anarchistes» –, sondern las auch deutsch übersetzte Texte wie den Verlobungsbrief eines Kamikaze‐Fliegers an seine Verlobte aus «Kamikaze Mozart» vor. Viel Applaus erntete auch ein teils auf Französisch, teils in Zürcher Dialekt gehaltener Brief an Pedro Lenz zum Thema Frühfranzösisch. Spassig und spektakulär auch, was de Roulet aus seiner Biografie alles erzählte.
Fotoshooting in allen Farben und Nuancen
Fotoshooting – Januar 2016
Beim ﴾ausserplanmässigen﴿ Hottinger Literaturgespräch vom 20.Dezember 2015 waren die Rollen für einmal umgedreht: der Schriftsteller Klaus Merz vor das Publikum und interviewte diesmal den Moderator. Anlass war das Erscheinen von Linsmayers Band «Gesichter der Schweizer Literatur. 150 Kurzporträts von Melinda Nadj Abonji bis Albin Zollinger» im Verlag elfundzehn.
Das Hottinger Literaturgespräch vom 30.11.15 mit Christoph Simon ermöglichte einem kleinen, aber feinen Publikum die Begegnung mit einem Autor, der nicht nur Romane von unvermindert grossem Zauber geschrieben hat, sondern auch als Slam‐Poet und als Kabarettist Furore macht. Im Verlauf des Gesprächs erzählte er, wie sein Erstling «Franz oder Warum Antilopen nebeneinander laufen» zustandekam und was den in mehrere Sprachen übersetzten Longseller auch heute noch so attraktiv macht.
Dass er MC den Dachs, der eine wichtige Rolle in dem Buch spielt, leibhaftig aus einer Schuhschachtel herausgreifen konnte, war ein erster vergnüglicher Höhepunkt. Spassig auch, was Simon über die Fortsetzung, «Planet Obrist», und die darin porträtierten Liebschaften zu erzählen wusste – Modell sind scheint’s Buchhändlerinnen zwischen Bern, Basel und Zürich gestanden –, wunderbar, wie sein Roman «Luna Lena» die gleichnamige Gelateria im Berner Breitenrainquartier abbildet und doch weit darüber hinausreicht.